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101 – Die Krise aus der Perspektive eines Franchisenehmers. Mit Andreas Ulrich von fitbox.

101 – Die Krise aus der Perspektive eines Franchisenehmers. Mit Andreas Ulrich von fitbox.

Diese Episode 101 im FranchiseUNIVERSUM beinhaltet eine Premiere: Zum ersten Mal kommt ein Franchisenehmer im FranchiseUNIVERSUM zu Wort und berichtet über seine Erfahrungen und Eindrücke. Andreas Ulrich ist Franchisepartner bei fitbox. Er hat in den letzten etwa vier Jahren vier EMS-Studios in Nordrhein-Westfalen aufgebaut oder übernommen und visiert in Kooperation mit dem Franchisegeber die Expansion in die Niederlande an. Zudem begleitet er Leads aus seinem Bundesland bis zur Vertragsunterzeichnung. Ein besonderer Sidefact, denn als Franchisenehmer ist er aus Sicht eines Interessenten “einer von uns”. Gleichzeitig steht er vielen seiner Franchisenehmer-Kollegen beratend zur Seite.

Seine Studios sind derzeit geschlossen und die “Grenzüberschreitung” wird durch Corona ebenfalls ausgebremst. Trotz alledem blickt Andreas zuversichtlich in die Zukunft.

(Audio 23:13 Min)

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Es begann mit einer Schockstarre bis hin zur Panik als der Shutdown eintrat. Die Zentrale zeigte schnell Aktivität und betrieb starkes Krisenmanagement. Es begann mit einer Videobotschaft der Leitung an die Franchisepartner. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet und eine WhatsApp-Gruppe für den Austausch in der Krise eingerichtet.

Die Franchisepartner haben viele ihre Mitglieder angerufen. Andreas hat sich dazu entschieden, keine Mitgliedsbeiträge einzuziehen. Mit Soforthilfen waren die Liquiditätsengpässe für April überschaubar.

“Es ist Priorität nach vorne zu schauen und weiter zu machen!”

Besonders wichtig ist aus seiner Sicht während der Corona-Krise die Kommunikation: Die Kommunikation mit den Partnern und die Kommunikation von den Partnern zu den Mitgliedern.

Die Systemzentrale war dabei nicht untätig. Es wurden Kooperationen geschlossen um einen Mehrwert zu bieten und Facebook-Aktivitäten zur Bindung der Mitglieder aufgestellt. Hier hat die Systemzentrale in kurzer Zeit viel geleistet. Es wurden viele Einzelgespräche geführt und in individuellen Problemfeldern spezifisch seitens der Systemzentrale unterstützt.

Andreas wäre allerdings als Systemzentrale etwas vorsichtiger gewesen, Stundungen bei den Vermietern pauschal zu empfehlen. Für ihn ist das die letzte Option. Er hätte sich von der Zentrale etwas mehr Weitsicht gewünscht, auch im Hinblick auf anstehende Hilfsleistungen der Regierung.

Top-3 der hilfreichen Maßnahmen der Systemzentrale

  1. Alle in ein Boot zu holen, sofort einen Krisenstab einzurichten und die Partner wissen zu lassen “hier passiert etwas”
  2. Informationen zu bündeln und über die verfügbaren Kanäle zu streuen und Handlungsempfehlungen auszugeben.
  3. Zu schauen wie es weiter geht und bei erweitertem Horizont Strategien z.B. für Social Media zu entwickeln

Franchise als Vorteil in der Krise

“In erster Linie ist es das Thema 1:1 Betreuung. Der direkte Kontakt – sei es mit der Franchisemanagerin oder der Geschäftsführung – ist der Wichtigste. Man ist dadurch nicht allein und das macht Franchising aus. Ich glaube da beneiden uns einige, dass man da miteinander der ganzen Sache entgegen gehen kann.”

Spätestens jetzt hat es sich bestätigt, dass es vor vier Jahren die richtige Entscheidung war, ins Franchising zu gehen. Natürlich stand damals auch zur Debatte, etwas Eigenes zu machen. Heute ist er dankbar dafür, sich so entschieden zu haben. Er hat Freunde, die eigene Studios betreiben und keinen Franchise-Backup im Rücken haben. Sie erleben die Krise nochmals heftiger.

Geschlossene Studios und trotzdem mehr Arbeit

Aktuell arbeitet Andreas mehr als vor der Krise. Obwohl seine Studios geschlossen sind. Er optimiert seine Prozesse. Zum 1.4. hat er fertige Duale Studenten als Studioleiter fest angestellt.

In der Krise sieht er Chancen für die Expansion. Die Leute gehen in Kurzarbeit und überlegen, wie es jetzt für sie weitergeht. Hier möchte er sich möglichst gut aufgestellt wissen, gerade im Hinblick auf die geplante Expansion in die Niederlande.

Zudem hat er Videocalls mit Mitarbeitern, stellt ein internes Schulungsprogramm auf und modernisiert seine Studios.

ÜberZEUGEN hat etwas mit “Zeuge” zu tun

Franchise-Interessenten zu überZEUGEN hat etwas mit “Zeuge” zu tun. Im Gespräch stellten wir fest, dass Andreas ein sehr wertvoller Zeuge für die weitere Franchiseexpansion sein dürfte. Seine Studios sind geschlossen, er blickt zuversichtlich nach vorne und stellt zudem noch mitten in der Krise neue Mitarbeiter ein und beschäftigt sich mit Optimierungsmöglichkeiten. Es ist aus seiner Sicht die Chance, z.B. Menschen in Kurzarbeit emotional abzuholen und zu sagen “schau dass Dir sowas nicht nochmal passiert. Nimm deinen Mut zusammen und nimm Dein Glück in die Hand”.

Zeit der Ruhe nutzen

Seine Empfehlung an Franchisegeber wie auch Gründer:
“Es lohnt sich, diese Stillstand zu nutzen und sich klar zu werden “was will ich, wo will ich hin und wie kann ich das erreichen?”.

Derzeit ist eine gute Zeit, um sich über sich selber mehr klar zu werden und sich neu aufzustellen.

 

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