Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Hat mein Unternehmen das Zeug zum Franchise-System?

Eine einfache Frage, allerdings von einiger Tragweite; Sie müssen nicht nur mit Ihrem Geschäftskonzept überzeugen, sondern auch mit Ihrem Franchise-Angebot. Und das sind „zwei Paar Schuhe“. Einerseits müssen Sie Kunden begeistern, andererseits Franchise-Nehmer mit dem „Produkt Selbstständigkeit“.

Eine einfache Frage, allerdings von einiger Tragweite. Denn Sie müssen nicht nur mit Ihrem Geschäftskonzept überzeugen, sondern auch mit Ihrem Franchise-Angebot. Und das sind „zwei Paar Schuhe“. Einerseits müssen Sie Kunden begeistern und andererseits Franchise-Nehmer mit dem „Produkt Selbstständigkeit“.

Egal wie gut Sie sind – überzeugen Sie auch genügend Gründer?

Allein im D/A/CH-Raum gibt es rund 1700 Franchise-Systeme, die mehr oder weniger aktiv Franchise-Nehmer suchen. Und das häufig mit ähnlichen Argumenten. Deswegen ist es wichtig, um die eigenen Wettbewerbsvorteile zu wissen und den Gründermarkt kennenzulernen. Ob das Marktpotenzial an Gründern für Ihr Konzept genügend groß ist, lässt sich mit deren Profilbeschreibung(en) messen.

Wer fühlt sich von Ihrem Geschäftskonzept angezogen? Ist es besonders gut geeignet für absolute Newcomer betreffend berufliche Selbstständigkeit? Könnte es für berufliche Wiedereinsteiger geeignet sein oder für solche, die ein zweites Standbeinsuchen? Welche Eigenschaften, Fähigkeiten und finanziellen Voraussetzungen sind bei Ihnen gefragt? Und wie ist der Entwicklungsspielraum für die Partner, denen Sie einen Karriereschritt mit Ihrem Konzept ermöglichen? Je nach Profil werden Sie zur Akquisition, Selektion und Integration verschiedene Maßnahmen entwickeln, vielleicht sogar ein modulares Ausbildungskonzept, um unterschiedlichen Ausgangspositionen der Partner gerecht zu werden.

Wo tun sich Hürden auf?

Wo sehen Sie die größten Hürden für den Einstieg in Ihr geplantes Franchise-System und wie sind diese zu überwinden? Oft erzeugt die erforderliche Investition in die Franchise-Existenz eine Bremswirkung. Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich zum Beispiel die Wegbereitung über einen grundlegenden Businessplan, den der potenzielle Franchise-Nehmer auf seine Verhältnisse adaptieren muss.

Auch die Evaluation von Fördermitteln oder Leasingmöglichkeiten für die Shop-Einrichtung können die Chancen der Franchise-Nehmer-Akquisition erhöhen. Für die Evaluation sonstiger Eintrittsbarrieren fragen Sie einerseits Personen, die die Eigenheiten Ihres Konzeptes kennen, wie Ihre Mitarbeitenden, Lieferanten und andere. Fragen Sie aber auch solche, die den Fremdblick haben und Ihr Angebot unbefangen und damit auch entsprechend kritisch beäugen.

Welches Alleinstellungsmerkmal hat Ihr Geschäftskonzept?

Kehren wir noch einmal zurück zur anfänglich erwähnten Kundenbegeisterung. Womit erreichen Sie diese? Was bieten Sie an, das es in der Form auf dem Markt noch nicht gibt? Und vor allem: Inwieweit birgt es für die Kunden einen Mehrwert und effektiven Nutzen? Die reine Differenzierung von der Konkurrenz reicht nicht aus. Wenn Sie aber zum Beispiel über Zertifizierungen Ihrer Produkte das Sicherheitsbedürfnis der Kunden optimaler ansprechen oder Delivery-Services für mehr Convenience sorgen, dann kann sich das zu einem echten Vorteil entwickeln.

Wie trendgerecht ist Ihr Angebot?

Franchising ist eine Wachstumsstrategie für erfolgreiche Geschäftskonzepte, die sich multiplizieren lassen. Der Erfolg begründet sich in der Regel auf Wettbewerbsvorteilen und deren konzeptioneller Aufbereitung. Es lohnt sich also danach zu fahnden, worin Sie bzw. Ihr Angebot besonders ist und wie sich dies vorteilhaft kommunizieren lässt.

Schauen Sie sich dazu die vorherrschenden Megatrends an. Der demografische Wandel, die Urbanisierung, der Gesundheitstrend, die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung beeinflussen das Marktgeschehen beispielsweise sehr massiv. Werden Sie einigen Aspekten dieser Trends mit Ihrem Angebot gerecht? Können Sie daraus vielleicht sogar einzigartige Vorteile generieren? 3-D- und 4-D-Druck, Robotik und Künstliche Intelligenz gehören zu den technologischen Entwicklungen, die maßgeblich unser Arbeitsumfeld verändern.

Welche Prozesse und Arbeitsbereiche sind bei Ihnen betroffen?

Als potenzieller Franchise-Geber sind Sie immer auch Vordenker. Sie sind für die Weiterentwicklung Ihres Geschäftskonzeptes und Franchise-Systems verantwortlich. Selbstverständlich werden Sie durch Impulse Ihrer Franchise-Nehmer darin unterstützt. Aber den Lead haben Sie. Deswegen ist es nicht nur wichtig, dass Sie sich über den Status Quo der Innovationskraft und Aktualität Ihres Konzeptes im Hier und Heute bewusst sind, sondern Veränderungstendenzen eruieren. Wie hat sich Ihre Branche durch den Einfluss der genannten und weiteren Megatrends verändert?

Gehören Sie mit Ihrem Angebot zu den Innovatoren oder Reformern? Also innovieren Sie die Fast-Food-Branche, indem Sie zum Beispiel Insekten-Burger anbieten und per Drohnen ausliefern? Oder gehören Sie zu den Reformern, die ein bekanntes Angebot beispielsweise nachhaltiger offerieren?

Fazit

In der Schweiz gibt es einen sympathischen Ausdruck, den ich als Tipp für den ersten Schritt vorschlage. Machen Sie eine „Auslegeordnung“. Also legen Sie alle Fakten zu Ihrem Konzept auf den Tisch und analysieren Sie diese (mit Ihrem Team). Dabei sind die Fragen nach dem, womit Sie Kunden und potenzielle Partner überzeugen, hilfreich.

Wenn Sie Ihre Erfolgsfaktoren ergründet haben, ermitteln Sie deren nachhaltige Chancen für die Weiterentwicklung. Dafür sind die Megatrends, die generelle Markt- und Konjunkturbeobachtung sowie die Branchenentwicklung unabdingbare Analyseparameter. Und wenn sie im Außen beobachtet und analysiert haben, dann gilt es wiederum die Möglichkeiten im Innen, innerhalb der Firma, abzuklopfen. Die eigenen Ressourcen, die Positionierung und damit, für welche Werte Sie und Ihre möglichen Partner einstehen. Für solcherlei Einschätzungen ist der Fremdblick eines Beraters sehr nutzvoll.

Ob Ihr Konzept franchisefähig ist und wie sich das für Sie als Franchise-Geber und die zukünftigen Partner rechnet, können wir bei Bellone Franchise Consulting ermitteln. Und wenn Sie sich in die Materie des Franchise-Aufbaus erst einlesen wollen, können wir Ihnen unser „Praxisbuch Franchising“, Veronika Bellone/Thomas Matla, mi-Wirtschaftsbuch, empfehlen. Für jene, die sich verstärkt in Megatrends und die Chancen für KMU vertiefen möchten, sei unser kürzlich erschienenen Buch „Praxisbuch Trendmarketing- Innovationskreislauf und Marketing-Mix für KMU“, Veronika Bellone/Thomas Matla, Campus Verlag empfohlen.

Expertenstimme von Prof. Veronika Bellone

Prof. Veronika Bellone
Prof. Veronika Bellone
Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH

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