Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Die Bedeutung der Know-how-Dokumentation für den Wissenstransfer auf den Franchise-Partner

Welche Bedeutung hat die Know-how-Dokumentation für ein Franchise-System?

Franchising ist das Prinzip der Multiplikation eines erfolgreichen und erprobten Geschäftskonzeptes. Voraussetzung für die Multiplikation ist die Standardisierung und eben diese wird mit der Dokumentation des System-Know-hows in einem Franchise-Handbuch erreicht. Die Know-how-Dokumentation ist quasi die „Bedienungsanleitung“ für den Franchise-Partner für sein daily business und enthält im Allgemeinen:

  • die Philosophie und Strategie des Franchise-Systems
  • die wesentlichen Merkmale des Geschäftstyps und seine Erfolgsfaktoren im Umfeld des Wettbewerbs
  • die wesentlichen Merkmale der Aufbau- und Ablauforganisation im Franchise-Partner-Betrieb sowie zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partner
  • die konzeptionsgerechte Umsetzung des Geschäftstyps und der arbeitsteiligen Zusammenarbeit
  • die Spielregeln einer konfliktfreien Zusammenarbeit mit hohen Synergieeffekten

Ergänzend zum Franchise-Vertrag beschreibt die Know-how-Dokumentation ausführlich und in Form von klaren Handlungsanweisungen die Rechte und Pflichten des Franchise-Gebers wie des Franchise-Partners.

Für den Franchise-Geber ist somit seine Know-how-Dokumentation ein wichtiges Instrument, zur raschen Expansion und um die Systemkonformität sowie die Umsetzung der relevanten Erfolgsfaktoren durch seine Partner sicherzustellen.

Für einen zukünftigen Franchise-Partner ist ein umfassendes und zeitnahes Franchise-Handbuch ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Seriosität des Franchise-Systems. Nicht umsonst hat die „EU-Gruppenfreistellungsverordnung für vertikale Vertriebsbindungen“, die den Rechtsrahmen für Franchising in Europa vorgibt, den Stellenwert der Know-how-Dokumentation erhöht.

Bereits in der Phase des Kennenlernens zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partner spielt die Know-how-Dokumentation eine wichtige Rolle. Spätestens im Zweit- oder Drittgespräch sollte der Franchise-Geber dem Franchise-Interessenten Einblick in die Know-how-Dokumentation und das Intranet (mittels befristetem Zugangscode) geben, um das Vertrauen des Interessenten in ein erprobtes und fundiertes Franchise-Konzept zu stärken.

Haben sich der Franchise-Geber und der Franchise-Interessent für eine Franchise-Partnerschaft entschieden, so bildet die Know-how-Dokumentation das Fundament der Grundausbildung. Konkret bedeutet dies, dass der Franchise-Partner sich mittels Know-how-Dokumentation und einem ergänzenden Fragenkatalog der Franchise-Zentrale auf die Grundausbildung im Selbststudium vorbereitet. Zur Grundausbildung bringt der Franchise-Partner dann bereits sein selbst erarbeitetes Grundwissen und die entsprechenden Fragen mit.

Die Gliederung der Know-how-Dokumentation gibt die Struktur der Grundausbildung vor: Wissenstransfer in den Bereichen Produkte / Dienstleistungen, Umgang mit der Know-how-Dokumentation und dem Intranet, Marketing / Vertrieb, Selbstorganisation, Mitarbeiter, Training, Unternehmertum mit Franchising, Marken- und Gebietsschutz, etc.

Stellt die Know-how-Dokumentation die Basis der Grundausbildung dar, so lernt der Franchise-Partner damit unbewusst das Franchise-Handbuch und das ergänzenden Intranet bei allen Fragen selbstständig zu nutzen. Dies erleichtert sowohl dem Franchise-Partner wie auch dem Team der Franchise-Zentrale den ersten Know-how-Transfer (Grundausbildung) wie auch den zukünftigen Know-how-Transfer (etwa weiterführende Trainings, Partner-Management).

Die Know-how-Dokumentation erhält so als erste Quelle der Wissensvermittlung einen hohen Stellenwert im Franchise-System und das Team der Franchise-Zentrale erfährt dadurch eine Entlastung; d.h. weniger Telefonate, weniger E-Mails, etc.

09.11.15 © copyright Michaela Jung 

Michaela Jung
Michaela Jung
SYNCON International Franchise Consultants

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