Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Wie finden Franchisesysteme die richtigen Partner im Ausland?

Rolf Gerhard Kirst: Liebe
Chatteilnehmer ich begrüsse Sie recht herzlich und freue mich auf Ihre Fragen
mfg R.G. Kirst

Leser: Suche Franchisegeberfür Marokko. Ort
Marakesch oder Casablanca. Lokal vorhanden. Möchte über die Konditionen wissen
und welche Franchisensysteme Sie mir empfehlen.

Rolf Gerhard Kirst: Zum ersten Teil:
ich glaube sie suchen ein Franchsiesystem für Marokko?? Ich bin zur Zeit sehr
stark im Arabischen Raum engagiert und kenne ein wenig die Bedürfnisse dort. Von
unseren deutschen Systemen würde sich Cup&Cino sowie Bagel Brothers gut
eignen. Weiterhin käme BabyOne in Frage oder ein Teashop von Ronnefeldt. Dies
sind Systeme die auch international ausgerichtet sind.

Leser: Guten Tag Herr Kirst, welcher Anteil
deutscher Franchise-Systeme ist tatsächlich bereits außerhalb des deutschen
Sprachraums engagiert?

Rolf Gerhard Kirst: Seit einem Jahr
suche ich nach diesen Perlen in der deutschen Franchiselandschaft und bin auch
fündig geworden. Es sind zur Zeit etwa 10 Systeme mit denen ich selber eng
zusammenarbeite und sicher noch weitere 10 Systeme, die alleine im Ausland aktiv
sind. Wenn Sie näheres darüber wissen wollen, so würde dies längere Zeit in
Anspruch nehmen, die ich gerne am Telefon zur Verfügung stelle.

Leser: Hallo Herr Kirst, warum begrenzen sich
die Auslandsaktivitäten deutschsprachiger Unternehmen weitgehend auf die
Nachbarländer? Ist die überwiegend klein- und mittelständische deutsche
Franchise-Wirtschaft vergleichsweise unterentwickelt?

Rolf Gerhard Kirst: Nein, es sind meist
andere Gründe. 1. Die Deutschen sind weniger risikofreudig. 2. In manchen Fällen
hapert es an der Sprache, aber mit Englisch kommt man fast überall durch 3. Man
kennt die Geschäftsmentalität in fremden Ländern nicht. Wenn ich aber sehe,
welches Potential für unsere deutschen Systeme im Ausland schlummern, da wir
fast überall einen sehr guten Rufen genießen, dann wundert es mich schon warum
unsere Franchisewirtschaft in Deutschland nicht aktiver sind.

Leser: Wird bei Auslandsaktivitäten deutscher
Franchisegeber Masterfranchising, Area Development oder Direct-Franchising
bevorzugt?

Rolf Gerhard Kirst: Es kommt auf das
Ausland an. In angrenzenden Ländern wie Schweiz oder Österreich kann man
Direktfranchise machen. Im übrigen Europa und vor allem außerhalb von Europa
würde ich nur Masterfranchise oder Joint Venture empfehlen.

Leser: Sie sind einer von sehr wenigen
erfolgreichen Master-Franchisenehmern in Deutschland. Woran liegt es, dass
Master-Franchising hier bisher kein Erfolgskonzept ist?

Rolf Gerhard Kirst: Der Grund liegt
darin, dass die meisten Masterlizenzen von amerikanischen Systemen angeboten
werden. Wer mit Amerikanern arbeitet sollte deren Mentalität verstehen und
natürlich perfekt Englisch sprechen, dann klappt es. Aus eigener Erfahrung kann
ich nur sagen, dass es weniger risikoreich ist eine Masterlizenz zu übernehmen,
als ein eigenes System von Null zu beginnen.

Leser: Hallo Herr kirst, wie finden wir die
richtigen partner im Ausland? Wir haben es vereinzlet mit Messen versucht, aber
außer Spesen, nichts gewesen!

Rolf Gerhard Kirst: Da kann ich Ihnen
nur empfehlen, sehen Sie sich doch einmal unsere Initiative des DFV an – der
Franchise Pool International vertritt die Mitglieder auf internationalen Messen
und vermittelt konkrete Interessenten. In den meisten Fällen kommt der deutsche
Partner erst mit den potentiellen Interessenten zusammen, wenn diese über das
System informiert sind und sich konkret für weitere Schritte interessieren. Dann
macht es Sinn ins Ausland zu reisen. Alleine eine Messe zu bestücken ist
wirklich herausgeworfenes Geld. Wenn Sie Mitglied des DFV sind, dann melden Sie
sich bei mir und wir können auch Ihrem System helfen.

Leser: Guten Tag Herr Kirst, wie beurteilen
Sie die Chancen für Unternehmen durch Franchising in Auslandsmärkte zu
expandieren, wenn sie auf dem Inlandsmarkt nicht oder nur teilweise Franchising
betreiben, d.h. Franchising nur als Internationalisierungsstrategie benutzen
möchten?

Rolf Gerhard Kirst: Ich kenne einige
Systeme, die in Deutschland nur eigene Filialen betreiben, aber im Ausland über
Franchise expandieren. Dies ist grundsätzlich möglich wenn das System die
Voraussetzungen und das Franchise Know-how besitzt. In jedem Fall sollten Sie
Experten heranziehen, die sich mit internationalem Franchise auskennen. Gerne
kann ich Ihnen dabei behilflich sein, die richtigen Partner zu finden.

Leser: Hallo, ich möchte Partnerin eines
flippigen Modelabels aus Spanien werden. Auf was muß ich bei ausländischen FG
achten?? Danke für Ihre Antwort. Gruß SK

Rolf Gerhard Kirst: Die Modebranche ist
eine eigene Sache. In den meisten Fällen spricht man in der Modebranche nicht
von Franchise sondern von Partnerstores. Die Spanier haben gute Marken wie Zara
oder Mango, die auch bei uns sehr erfolgreich sind. Ich glaube, dass eine
seriöse spanische Marke auch nicht anders arbeitet als eine deutsche Marke.
Vielleicht müssen Sie auf die Verständigung achten. Soll nur spanisch oder
englisch gesprochen werden, dann müssen Sie der Sprache mächtig sein. Aber warum
suchen Sie sich denn nicht eine der deutschen Modemarken aus, es gibt auch in
Dtl. viele flippige Marken. Grundsätzlich können Sie aber mit einer guten Marke
aus Spanien bei uns auch erfolgreich werden.

Leser: Mit welchen spezifischen Problemen
waren Sie als Master konfrontiert?

Rolf Gerhard Kirst: Es war einmal die
Frage des Kapital. Die Amerikaner haben hohe Forderungen bezüglich der
Lizenzgebühr. Hier muss man hart verhandeln. Weiterhin ist es das Verständnis
für die andere Geschäftsmentalität. Man muss lernen, wie der ausländische
Partner ‘tickt’ – das ist nicht negativ gemeint, sondern als Hinweis.
Desweiteren muss man sich sehr viele Freiheiten in Bezug auf die Adaption des
Systems vorbehalten. Nicht alles was im Ausland funktioniert, muss auch bei uns
gut laufen. Gutes Beispiel ist Starbucks, die bei uns nicht den Erfolg
verzeichnen wie in anderen Ländern. Wenn Sie noch mehr wissen wollen, nur zu,
ich bin bereit.

Leser: Wie ermittle ich das Wunschprofil
meines Auslandspartners?

Rolf Gerhard Kirst: Ich gehe davon aus,
Sie suchen einen Auslandspartner für Ihr System, oder??? Das Wunschprofil eines
Auslandspartners sollte nicht viel anders aussehen, als das Ihrer
Franchisenehmer in Deutschland. Wir bei Uniglobe arbeiten in allen Ländern auf
die gleiche Weise und meine Kollegen in 10 verschiedenen Ländern haben ähnliche
Profile.

Leser: Sollten wir vor der Suche eines Masters
oder der Vergabe von Franchisen einen Pilotbetrieb im Zielland aufbauen?

Rolf Gerhard Kirst: Dies ist sehr
ratsam. Es kommt nur darauf an, wer den Pilotbetrieb betreibt. Aus meiner
Erfahrung würde ich mir einen Partner im Ausland suchen und dieser soll zuerst
ein Pilotprojekt selber starten. Wenn dies erfolgreich ist, dann kann er weitere
Franchiselizenzen vergeben. In China ist diese Regelung sogar jetzt im neuen
Gesetz verankert und aus meinen Erfahrungen in Arabien haben wir mit allen
Partnern und Interessenten immer diese Vorgehensweise bevorzugt.

Leser: Was halten Sie von der Einschaltung
eines auf Franchising spezialisierten Unternehmensberaters im Zielland?

Rolf Gerhard Kirst: Das ist ein
zweischneidiges Schwert. Wissen Sie wie der ausländische Berater arbeitet? Wenn
Sie einen Partner im Ausland suchen, dann biete ich Ihnen meine Hilfe mit dem
Franchise Pool an. Wir arbeiten mit ausländischen Beratern. Aber alleine einen
ausländischen Unternehmensberater zu engagieren, davon würde ich abraten. Wofür
brauchen Sie denn einen Unternehmensgberater im Ausland? Der zukünftige
Masterpartner braucht doch Sie als Unternehmensberater für Ihr System.

Leser: Worin unterscheidet sich Area
Development von Masterfranchising?

Rolf Gerhard Kirst: Sehen Sie sich
Frankreich als Beispiel an. Sie können hier einen Master einsetzen, der das
ganze Land mit Franchisepartnern abdecken will. Oder Sie vergeben eine Lizenz
als Area Developer nur für die Region Paris und dann eine weitere für die Cote
d’Azur usw. Es kommt aber immer auf das Land an. In China oder Amerika wird
niemand eine Masterlizenz vergeben, sondern eher mit area developer arbeiten,
für ein Land wie Griechenland kommt sicher nur ein Master in Frage.

Leser: Wie weit sollte sich der Franchisegeber
beim Aufbau der Aktivitäten im Ausland einbringen? Welche Aufgaben und
Vorlaufkosten sollte er übernehmen?

Rolf Gerhard Kirst: Der FG muss ein
fertiges international adaptierbares System vorgeben. Geschäftssprache Englisch
ist ausreichend. Alle Unterlagen müssen in Englisch vorliegen, andere
Übersetzungen gehen in der Regel zu Lasten des Master. Die Aufgaben des FG, der
eine Masterlizenz vergibt sind die gleichen wie bei der Vergabe an einen
einzelnen FN. Sie müssen dafür sorgen, dass der Master in seinem Land Ihr System
umsetzt und damit erfolgreich ist. In bezug auf die Vorlaufkosten kann ich
natürlich nur dann etwas sagen, wenn ich Ihr System kenne und das Zielland.

Leser: Macht es Sinn, die ersten
Auslandsbetriebe als Joint-Venture mit dem künftigen Master aufzubauen?

Rolf Gerhard Kirst: Meine Empfehlung –
kein Joint Venture !! In China werden Sie aber nur mit JV einen Partner finden.
Aber in den meisten anderen Ländern ist dies nicht nötig. Der neue Partner muss
selber als Unternehmer erfolgreich werden und auf eigenen Beinen stehen, sonst
funktioniert es nicht. Ich gehe davon aus, dass Sie mit Ihren deutschen FN auch
kein Joint venture eingehen. Wenn Sie aber mitverdienen wollen und sich Ihrer
Sache im betreffenden Land sicher sind, dann ist JV eine gute Gelegenheit mehr
Einfluss auf die Entwicklung in diesem Land zu nehmen.

Leser: Sehr geehrter Herr Kirst, wie stellen
wir vor Vertragsabschluss sicher, dass der ausländischer Partner wirklich seriös
ist?

Rolf Gerhard Kirst: Dafür gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Einmal gibt es Wirtschaftsauskunfteien. Eine sehr
gute Quelle sind aber auch die AHKs im jeweiligen Land. Die
Auslandshandelskammer hilft gerne und übernimmt die Recherche für Sie, aber man
muss wissen, dass diese Leistung gebührenpflichtig ist. Informationen erhalten
Sie auf der Website der AHK.

Leser: Welche Leistungen muss ein Area
Developer im Ausland konkret anbieten? Gehört die Betreuung der ersten
Franchisenehmer zu seinen Aufgaben?

Rolf Gerhard Kirst: Der Area Developer
wird zunächst wie ein Master behandelt, nur beschränkt auf eine kleinere Region.
Der AD eröffnet in der Regel zuerst einen eigenen Pilotbetrieb und darf dann
nach einer bestimmten Zeit udn natürlich bei Erfolg weitere Franchsienehmer
akquirieren und betreuen. In welchem Mass die Betreuung dann übernommen wird,
hängt von Ihrem System ab. Im Gegensatz zum Master verdient der AD in erster
Linie an seinem eigenen Betrieb. Der Master FN hat meist keinen eigenen Betrieb.

Leser: Wie lässt sich vermeiden, dass der
ausländische Partner unser Know-how für den Aufbau konkurrierender Geschäfte
nutzt? Oder die Betriebe nach Vertragsbeendigung unter seiner Marke
weiterführt?

Rolf Gerhard Kirst: Dies sit eine
kritische frage, die Sie sich aber auch bei Ihren eigenen FN stellen müssen. Die
Gefahr des Kopierens haben Sie in jedem Fall. Aber es gibt Möglichkeiten sich
abzusichern. Einmal durch den Franchisevertrag und durch die ordentliche
Registriereung der Marke. In vielen Ländern können Sie Ihre Rechte auch ganz gut
durchsetzen aber in außereuropäischen Ländern ist die Gefahr nie ganz
auszuschließen. Aber ohne Risiko auch kein Geschäft. Ich hätte aber keine Angst
vor dem Risiko, wenn ich zuvor auch davon profitieren kann.

Leser: Welche deutschen Franchisesysteme haben
im Ausland die größten Chancen? Gibt es Branchenschwerpunkte?

Rolf Gerhard Kirst: ja, die gibt es.
Gute Chancen und hohe Nachfrage besteht für: 1. alle Arten von Shopkonzepten.
Also alles was in eine Shopping Mall passt. 2. Gastronomie, voran
Systemgastronomie oder Fast Food. Coffee Shops sind der absolute Renner
weltweit. 3. Aber auch die Dienstleister sind gefragt, hier voran alles was mit
dem Auto zusammen hängt. Wir haben im Ausland eine hohe Kompetenz für Technik
und Autombil.

Leser: Und welche Länder würden Sie als
Franchisegeber gegenwärtig mit Priorität angehen?

Rolf Gerhard Kirst: Meine Prioritäten
sind: 1. Arabien – Mittlerer Osten. Dort geht die Post ab und es ist Kapital
vorhanden 2. Osteuropa – dort ist die Entwicklung gigantisch aber es haptert oft
an Kapital. Aber nur in die neuen EU Länder im Osten, das ist meine persönliche
Meinung! 3. China und Südost Asien – das ist der Zukunftsmarkt. China hat im
letzten Jahr ein Wachstum von 9,8 % – dort ist enorm viel Kapital vorhanden.
Dtl. hat einen sehr guten Ruf in China und alles was ‘made in Germany’ ist,
kommt an. Das Problem ist aber die Geschäftsgebahren der Chinesen. Diese muss
man verstehen und man muss entsprechend agieren können.

Leser: Welche Ziele verfolgt Franchise Pool
International?

Rolf Gerhard Kirst: Die Ziele sind klar
definiert. Der FPI hilft Mitgliedern des DFV bei der Expansion ins Ausland und
versucht auf der anderen Seite ausländischen Systemen den Eintritt in den
deutschen Markt zu ermöglichen, um diese dann als Mitglieder für den DFV zu
gewinnen.

Leser: Ist die DFV-Initiative wie goFranchise!
Gewinn orientiert, in welcher Rechtsform ist sie organisiert?

Rolf Gerhard Kirst: Der Franchise Pool
ist rechtlich unabhängig vom DFV und wird in keiner Weise finanziell vom Verband
getragen.

Leser: Ist die Zahl der Mitglieder im
Franchise-Pool begrenzt? Welche Kosten entstehen dem einzelnen Unternehmen?
Hängt es von der Zahl der Zielländer ab?

Rolf Gerhard Kirst: Diese Antworten
können Sie gerne auf unserer Website www.franchisepool.org nachlesen oder
schreiben sie an office@franchisepool.org und Sie erhalten eine Kurzbrochüre per
e-mail mit allen Angaben.

Leser: Wieviele Interessenten haben Sie den
Mitgliedern des Franchise Pool seit Sommer 2004 bereits vermittelt? Wieviele
Abschlüsse sind seither zustande gekommen?

Rolf Gerhard Kirst: Die Vermittlung
einer internationalen Lizenz ist keine Frage von ein paar Wochen sondern von
Monaten oder in manchen Fällen von Jahren. Einen schnellen Erfolg darf man sich
bei internationaler Expansion nicht erwarten. Alles muss genau überlegt werden,
der Partner im Ausland muss genau überprüft werden, es sind viele Reisen
notwendig. All das ist nicht in ein paar Monaten zu bewerkstelligen. Wenn ich
mir aber die Zahl der Kontakte ansehe, so ist dies mehr als zufrieden
stellend.

Leser: Asien ist dafür berüchtigt, dass gute
Ideen skrupellos kopiert werden. Es gibt zunehmend Beispiele, dass die Kopien
anschließend das Ursprungsland überschwemmen. Ich meine, man sollte Länder
boykottieren, die keine Rechtssicherheit bei Patenten, Marken und
Wettbewerbsstreitigkeiten bieten. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Rolf Gerhard Kirst: Sie haben völlig
recht, dies ist ein viel diskutiertes Problem. Aber mit Boykott erreichen wir
noch weit weniger eine Sicherheit für unsere Marken. Ich will ein berühmtes
Beispiel erzählen. Vor einigen Jahren kamen Chinesen nach München und
fotografierten alles was sie sahen im Hofbräuhaus. Ein Jahr später gabe es in
Peking eine Kopie des Hofbräuhaus. Drei Jahre später war das Lokal wieder dicht.
… und vorige Woche habe ich gehört, hat eine Firma in Shanghai die
Masterlizenz für das Konzept Hofbräuhaus mit den Münchner unterzeichnet. Sie
sehen, auch die großen Namen werden kopiert, aber meist schlecht. Letzt endlich
sieht man auch in China ein, das es nicht nur um das geht, was man sieht, sonder
vielmehr um unser Know-how. Und Know-how kann man nicht fotografieren sondern
muss vom Urheber kommen. Deshalb nochmals: Einen Schutz gegen Kopieren gibt es
nicht. Aber Boykott hilft auch nicht.

Leser: Können Sie uns ein System sagen bei dem
wir nicht viel Geld investiern müsssen. Imbiss, Verkauf oder so. Kein Laden
sondern was man von zuhause machen kann.

Rolf Gerhard Kirst: Inwieweit ist diese
Frage auf internationales Franchise bezogen? Bitte geben Sie mir Details.

Leser: Beschränken sich die Aktivitäten von
Franchise Pool auf Messen oder unterstützen Sie Ihre Mitglieder auch mit PR,
Anzeigen und Internetwerbung im Ausland?

Rolf Gerhard Kirst: Der FPI vertritt
die Mitglieder auf Messen, z.Bsp. London, Paris, Prag, Valencia, Dubai, Peking
Shanghai, Singapore usw. Weiterhin organsisieren wir mit dem Verband spezielle
Veranstaltungen mit den lokalen Verbänden der Länder unter dem Titel ‘German
Franchise Day’ Der nächste GFD findet am 15. Mai in Peking statt und am 17.5. in
Shanghai. Wir sind mit 10 Personen vor Ort und bieten Seminare an und
Systempräsentationen. Wir haben eine eigene Website www.franchisepool.org Aktive
PR erfolgt in internationalen Franchisemagazinen. Es gibt Austausch von Links
Anzeigenwerbung ist nicht vorgesehen.

Leser: Wie wird eine Area Development Agentur
honoriert? Erhält er zusätzlich eine Abfindung, wenn er seine Aufgabe erfüllt
hat?

Rolf Gerhard Kirst: Der AD arbeitet wie
ein Master, er/sie erhält einen Anteil an den Gebühren. In keinem Fall, der mir
bekannt ist, wird der AD für seine Arbeit vom FG bezahlt.

Leser: Welche Hilfe kann uns Franchise-Pool in
der Realisierungsphase im Ausland bieten? In welchen Ländern ist Ihre Initiative
bereits präsent?

Rolf Gerhard Kirst: Der Pool ist nur
dafür da, Ihnen bei den ersten Schritten im Ausland zu helfen und die
entsprechenden Partner zu finden. Weiterhin ist der FPI dafür gedacht das Image
der deutschen Franchisewirtschaft im Ausland zu stärken. Und die Mitglieder des
FPI tauschen ihre Erfahrungen aus, wie dies ja auch in einem Franchisesystem
erfolgt. man lernt von der Erfahrungen der anderen. Der FPI ersetzt aber keinen
Unternehmensberater im Einzelfall und entwickelt auch keine Auslandskonzepte. Wo
sind wir aktiv: Mittlerere Osten wie Saudi Arabien, UAE, Kuwait, Ägypten etc.
China, sehr stark Südost Asien – Singapore Hongkong, Malaysia, Philippinen etc.
Osteuropa – gute Kontakte zu Ungarn, Tschechien, Polen aber auch verstärkte
Anfragen aus Rumänien, Estland u.a.

Leser: Wir wollen Franchisnehmer in
Deutschland werden.

Rolf Gerhard Kirst: Wenn Sie FN in
Deutschland werden wollen dann freue ich mich und empfehle folgendes: wollen Sie
näheres über Franchise in Detuschalnd wissen, dann wenden Sie sich bitte an
unsere Geschäftsstelle des DFV oder werfen Sie einen Blick in die Website
www.dfv-franchise.de Wenn Sie ein geeignetes System in Deutschland suchen, dann
emfpehle ich Ihnen www.franchiseportal.de , dort finden Sie sicher etwas.

Leser: Guten Tag Herr Kirst, wann hat ein
nationales Franchisesystem die wirtschaftliche Größe, um sich erfolgreich um
Auslandsmärkte kümmern zu können?

Rolf Gerhard Kirst: Das hängt nicht von
der Größe ab sondern von der Professionalität des Managements. Egal ob Sie 20 FN
haben oder 500, Sie können geeignet oder nicht sein. Wichtig ist die
internationale Ausrichtung Ihres Systems und ob Ihr System auch im Ausland auf
Nachfrage stößt.

Leser: Und welche Voraussetzungen müssen in
der Inlandszentrale geschaffen werden, bevor die Internationalisierung der
Franchise-Aktivitäten eingeleitet wird?

Rolf Gerhard Kirst: Sie müssen sich
über Ihre Strategie im Klaren sein. In welcher Weise will ich expandieren, in
welche Länder, wie schnell, will und kann ich investieren usw. Wenn der Plan
steht, dann brauchen Sie professionelle Hilfe und Kontakte. Alle Unterlagen
müssen in Englisch vorliegen und in der Zentrale darf Englisch als
Geschäftssprache kein Problem darstellen. Danach gibt es noch viel zu tun, das
sprengt aber diesen Rahmen.

Leser: Stellen Sie Informationen und
Statistiken zur Verfügung, damit Ihre Mitglieder eine Prioritätenfolge der
Zielländer erstellen können?

Rolf Gerhard Kirst: Informationen
stellen wir in Menge zur Verfügung. Vor allem die Erfahrung unserer eigenen
Partner im Ausland ist oft Gold wert. Demgegenüber haben wir in vielen Ländern
örtliche Partner, die uns im jeweiligen Land beraten. Natürlich ist die
Prioritätenfrage von Bedeutung aber meist kommt es anders als geplant. Man kann
sich nicht auf ein bestimmtes Land konzentrieren sondern meist kommt es darauf
an, wo die Nachfrage besteht und wo man die richtigen Partner findet. Die
Auswahl der richtigen Partner erscheint mir die Priorität Nr. 1 zu sein.

Leser: Finanziere ich die Kosten der
Auslandsexpansion besser über die Hausbank oder ein Kreditinstitut im
Zielland?

Rolf Gerhard Kirst: Um ganz ehrlich zu
sein, wenn Sie es richtig anstellen brauchen Sie gar keine große Finanzierung
für die Auslandsexpansion. Sie müssen zunächst nur Geld in die Vorbereitung der
Verkaufsunterlagen stecken und für die Suche nach dem richtigen Partner. Ihr
System steht ja und ist im Inland erfolgreich, davon gehe ich aus. Die
Übersetzungen alle Unterlagen für Schulung und Betreuung des Auslandspartners
würde ich erst in Angriff nehmen, wenn der erste Vertrag unter Dach und Fach
ist. Dann ist auch eine Einstiegsgebühr bzw., Mastergebühr fällig, mit der
weitere Investitionen finanziert werden können. Bei Uniglobe habe ich vor 10
Jahren das originalkonzept aus Kanda übernommen ohne jegliche Änderungen. Alle
Adaptionen habe ich als Master selber machen müssen, auch die Übersetzungen.
Alle Schulungen wurden in Kanda angeboten und ein großes Investment von Uniglobe
war nicht zu sehen aber auch nicht erwartet worden. Ergo, eine Auslandsexpansion
bedarf gewisser Vorkosten, ja. Aber einen Kredit muss man in der Regel dafür
nicht aufnehmen.

Leser: hallo moechte gerne als
deutschsprachiger vertreter eines flippigen spanischen mode labels erwaehnung
finden

Rolf Gerhard Kirst: Ok, gerne aber
nicht auf dieser Plattform, die ja nicht als Werbeplattform dienen soll. Gerne
können Sie sich an mich direkt wenden oder an das Franchiseportal, die Sie gerne
in das Verzeichnis mit aufnehmen. Ich habe zuvor schon erwähnt, als Vorstand des
DFV bin ich auch für ausländische System zuständig und aufgeschlossen. Wir
helfen gerne bei Ihrem Markteintritt.

Rolf Gerhard Kirst: Liebe
Chatfreunde ich war überrascht über die enorme Beteiligung und hoffe, dass alle
Frgen zufriedenstellend beantwortet wurden. Ich darf mich hiermit verabschieden
und verbleibe mit freundlichen Grüssen Ihr R.G. Kirst

Rolf Gerhard Kirst
Franchise Pool International e.K.

Spezialisiert auf internationales Franchising, Vermittlung von Masterpartnern und Beratung für die Auslandsexpansion deutscher Franchisegeber. Internationales Netzwerk mit Franchiseexperten.

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